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Wegschauen ist nicht sein Ding. Er lenkt den Blick gerne mal ganz gezielt auf das, was man lieber nicht sehen möchte. Überzeichnet das Ungewollte, zerrt ungeliebte Kellerkinder ans Tageslicht. Er lädt ein, hinzuschauen. Felix Tschurtschenthaler ist Künstler mit Leib und Seele, unbequem, provokant und entwaffnend ehrlich. Ein Mann mit unverstelltem Weitblick – in doppelter Hinsicht: Die zweite große Leidenschaft des Sextners sind nämlich die Berge. „Alles Nutzlose, was Spaß macht“, sagt der Berg- und Skiführer selbstironisch. Dabei wären es gerade solche Gipfelperspektiven, die uns allen im Leben gut tun würden. Mal wieder auf den Boden kommen, Übersicht gewinnen. Nach seinen Ausbildungsjahren, Holzschnitzerei im Ahrntal und Holzbildhauerei in Gröden und München, wurde der 1980 geborene Kreativkopf an der Akademie der bildenden Künste aufgenommen, wo er 2012 diplomierte – und schnurstracks in die Heimat zurückkehrte. Seither überrascht er mit immer neuen Projekten, hinterfragt Gegebenes, regt augenzwinkernd zum Nachdenken an. Und er reißt Menschen aus ihrem grauen Alltag, begleitet sie auf die Gipfel der Sextner Dolomiten und schenkt jedem, der es annehmen kann und will ein wenig mehr Weitsicht.