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Nur weil man im Bergdorf Sexten lebt und eine imposante Gipfelkulisse vor der Tür hat, heißt das noch lange nicht, dass man auch ein Bergmensch ist. Dass man jemand ist, der die Berge im Blut hat. Sie kennt und liebt. Ihr schönes Gesicht, aber auch ihr trotziges, schroffes und herausforderndes Wesen. Elisabeth „Lee“ Egarter ist ohne Frage eine Bergnatur. Ihr Lieblingsplatz: draußen und hoch oben. Die sympathische 40-Jährige ist nicht nur Skilehrerin und erfolgreiche Skitrainerin, sondern auch Wanderführerin und Siegerin des Transalpine Run. Sport ist ihr Leben. So trifft man Lee im Winter täglich auf der Piste, wo sie Kindern und Erwachsenen den perfekten Skischwung beibringt und die Ski-Kids des Sextner Sportvereins Drei Zinnen trainiert. Aus Lees Talentschmiede stammen sogar schon einige Nachwuchs-Pistenflitzer: Vera Tschurtschenthaler schaffte es in die italienische Nationalmannschaft und Moritz Happacher in den Freestyle-Kader. Jannik Sinner, aktuell Italiens größte Tennis-Nachwuchshoffnung, war bis zu seinem 12. Lebensjahr ebenfalls Teil von Lees Skirenn-Crew und wurde zweimal Vize-Italienmeister. Elisabeth Egarters eigene Skikarriere begann mit ihrem Italienmeister-Titel im zarten Alter von zehn Jahren. Es folgten aber auch Siege in anderen Disziplinen: etwa des härtesten Trailrunning-Etappenrennens überhaupt, das sie gemeinsam mit der Sextnerin Martina Pfeifhofer bestritt. Wer also glaubt, dass mit Pistenschluss eine ruhige Zeit auf Lee wartet, der irrt. Im Sommer ist die Berggams fast täglich als Wanderführerin in den Sextner Dolomiten unterwegs. Beruflich zu Fuß und privat auch gerne mal mit dem Mountainbike. Ja, so zeigt es sich wohl, das Bergblut.