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Rote Locken, die von einem Base-Cap in Zaum gehalten werden, ein verschmitztes Grinsen, ein knallharter Schlag – die Rede ist von einem Sextner, den man kennt. Jannik Sinner wird weltweit als Star der Tennis-Szene gefeiert, ist kaum noch aus den internationalen Sportmeldungen wegzudenken und klettert mit seiner typischen Coolness Spiel für Spiel die Weltrangliste hinunter. Höchste Zeit also, dem Profisportler auch „daheim“ ein Gesicht zu geben: Als einer, der hier aufgewachsen ist, der hier seine ersten Schritte machte, seine ersten Bälle schlug – und der auszog, um zu spielen. Bodenständig, bescheiden, wissbegierig – so beschreiben ihn Interviewpartner und Sportkommentatoren. Was er von diesem Hype um seine Person hält, merkt man in jeder seiner Aussagen: er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Freundlich und aufgeräumt spricht der Tennisprofi über seine Spiele, Ziele und Erfolge. Es hat sich längst herumgesprochen, dass „Sinner, the Winner“ nicht immer von einer Karriere als Tennisstar geträumt hat – ganz im Gegenteil: in seiner Kindheit sah es ganz so aus, als würde er eines Tages im internationalen Skizirkus Fuß fassen. Wie die meisten Sextner stand er bereits mit drei Jahren auf der Piste – mit dem kleinen Unterschied, dass er nur wenige Jahre später bereits zu den besten Skifahrern Italiens zählte. Tennis spielte er damals nur mit seinem Vater. Nur zum Spaß. „Beim Skifahren ist es so: Wenn du in Südtirol gut bist, dann bist du auch in ganz Italien und sogar weltweit ziemlich gut. Beim Tennis ist es eigentlich komplett das Gegenteil“, erzählte Sinner einmal im Interview. Im zarten Alter von 14 Jahren entschied er sich dann aber doch für den für „steinigeren“ Weg – und der führte an die Tennis-Akademie ins knapp 700 km entfernte Bordighera. Auch das ein Wesenszug des fokussierten Sextners. Leicht kann schließlich jeder! Sein früherer Coach Riccardo Piatti sagt über ihn: „Er hat die Schläge, aber vor allem hat er den Kopf.“ Mentale Stärke, extreme Selbstdisziplin und den Anspruch, immer noch ein bisschen besser zu werden. Inspiration findet er bei den ganz Großen, die es in der Weltrangliste ganz „nach unten“ in die Top Ten geschafft haben. Vielleicht ist auch das sein Erfolgsgeheimnis. „Für mich ist wichtig, zu verstehen, wie die besten Spieler der Welt denken. Djokovic, Nadal und die anderen Top-Spieler sind ganz normale Typen mit denen man reden kann. Sie wissen, wo sie hinwollen.“ Wo Sinner hinwill, ist klar. Viele seiner typischen Siegerfäuste fehlen dazu nicht mehr … und Sexten zählt natürlich ganz genau mit!